Dieser Artikel wurde ursprünglich in der Zeitschrift Best Holistic Life magazine veröffentlicht.

Egal, ob du eines Tages ein Baby planst, ein Kind erwartest oder gerade ein Kind auf die Welt gebracht hast, irgendwann fragst du dich vielleicht, was mit deinem Sexleben passieren wird. Wird die Intimität zwischen dir und deinem Partner gleich bleiben? Wirst du überhaupt noch Lust oder Zeit für Sex haben, wenn du ein schreiendes Neugeborenes in deinem Leben hast? Wird es sich noch genauso anfühlen? Du hast vielleicht so viele Fragen! Gleichzeitig kann es aber auch beängstigend sein, diese Fragen zu stellen oder die Antwort zu hören. Glaub mir, es ist in Ordnung, diese Gefühle zu haben, und du bist damit nicht allein. Wenn du das „Warum“ kennst und weißt, was du dagegen tun kannst, hast du die Möglichkeit, bei Bedarf etwas zu unternehmen. Lies weiter, um überraschende Fakten über Sex nach der Geburt zu erfahren, von denen du vielleicht noch nichts wusstest.

Falsche Erwartungen

Jede Geburt ist anders. Selbst bei einer Frau sind die Geburten und die Rückbildung nach der Geburt jedes Kindes anders. Stell dir eine junge Mutter vor, die ihr erstes Kind erwartet – es ist so verständlich, dass man durcheinander kommt und falsche Erwartungen an sich selbst und sein Leben nach der Geburt stellen kann.

Als ich mit meinem Sohn schwanger war, hörte ich alle möglichen Geschichten über das Leben nach der Geburt eines Kindes. Manche sagten, dass sich für sie nichts verändert hat und es sogar besser geworden ist, während andere Schmerzen haben und keine Intimität mit ihrem Partner mehr haben. Es gibt so viel Verwirrung und Fehlinformationen über die Zeit nach der Geburt, aber auch gewisse Geheimnisse und ein Schamgefühl in diesem Zusammenhang.

Obwohl ich mich während der Schwangerschaft viel darüber informiert habe, was mich erwartet, hatte ich immer noch dieses Bild im Hinterkopf: Nach der Geburt wird alles da unten natürlich gedehnt sein, und es wird erwartet, dass Urin ausläuft, wenn du danach niest oder lachst. Der Sex wird für die Frau und ihren Partner nicht mehr derselbe sein, und so wirst du dein ganzes Leben lang leben.

Dieses Bild ist in unserer Gesellschaft tief verankert, und deshalb erwarten so viele Frauen, dass es wahr ist. Nimm jeden Film und jede Fernsehsendung, die es gibt. Jeder einzelne Film, den ich gesehen habe, vermittelt eine Botschaft, die nicht weiter von der Realität entfernt sein könnte, angefangen bei der Schwangerschaft bis hin zur Geburt des Kindes. Es ist zwar verständlich, dass ein Film nicht das wahre Leben ist, aber das ist es, was wir regelmäßig sehen und was wir vielleicht erwarten.

Das eigentliche Problem beginnt, wenn nicht nur die Menschen um dich herum, sondern auch die Fachleute für Frauengesundheit dir genau die gleiche Sichtweise vermitteln. An der Universität, an der ich studiert habe, hat eine Professorin, die Medizinstudenten in Gynäkologie unterrichtet hat, Witze über das Auslaufen nach der Geburt oder andere häufige Probleme gemacht und gesagt, dass das so typisch ist, dass es einfach so ist und sich nie ändern wird.

Lass dich davon nicht unterkriegen. Denn jeder Mensch ist wirklich so einzigartig und anders, dass es unmöglich ist, zu sagen, wie es bei dir sein wird. Setze dich nicht zu sehr unter Druck und überstürze nichts. Alle deine Sorgen, Kämpfe und Gefühle sind berechtigt, denn es ist deine einzigartige Erfahrung.

Zeitrahmen: Wann kannst du es wieder tun?

Apropos Einzigartigkeit: So sieht auch der Zeitrahmen aus, in dem du wieder ein Sexualleben haben kannst. Es wird zwar empfohlen, sechs Wochen nach der Geburt mit dem Geschlechtsverkehr zu warten, vor allem um eine Gebärmutterentzündung zu verhindern und deinen Körper heilen zu lassen, aber vielleicht stellst du fest, dass du schon vor der Sechs-Wochen-Marke bereit bist, intim zu werden. Es kann aber auch sein, dass du auch Wochen später noch nicht so weit bist.

Hormonelle Veränderungen nach der Geburt, Stillen, Risse während der Geburt, Kaiserschnitt und Schweregefühl im Beckenbereich können deinen Sexualtrieb vermindern oder sogar dazu führen, dass dein Sex unangenehm oder schmerzhaft wird. Ich erzähle dir das nicht, um dir Angst zu machen, sondern um dir zu zeigen, dass es keinen strikten Zeitplan gibt, wenn es um Sex nach der Geburt geht. Er sollte dann stattfinden, wenn du dich körperlich und geistig dazu bereit fühlst.

Es wird nicht mehr dasselbe sein, aber ist das schlecht?

Tatsache ist, dass dein Körper gerade so viele Veränderungen durchgemacht hat, dass er nie mehr derselbe sein wird. Aber ist das eine schlechte Sache? Nein, auf keinen Fall! Es ist nur so gut oder schlecht, wie du es haben willst.

Du KANNST, wenn nicht alles, aber vieles ändern. Wenn du ein unangenehmes Gefühl oder sogar Schmerzen da unten hast, zögere nie, mit deinem Arzt zu sprechen. Wenn dein Arzt diese Dinge nicht ernst nimmt, was leider manchmal vorkommt, solltest du eine zweite Meinung einholen. Du kannst und solltest einen Physiotherapeuten oder eine Physiotherapeutin aufsuchen, der/die dich sowohl äußerlich als auch innerlich untersucht und der/die dir bei vielen Problemen nach der Geburt, wie z. B. Auslaufen oder schmerzhaftem Sex, helfen kann.

Setz dich nicht unter Stress! Dein Sexleben kann nach der Geburt noch besser werden. Es gibt auch viele Möglichkeiten, mit deinem Partner intim zu bleiben, ohne Geschlechtsverkehr zu haben. Wenn du deine Gefühle und Ängste mit deinem Partner teilst, das Vorspiel verlängerst, Gleitmittel verwendest (davon kann man nie zu viel haben, vor allem nicht, wenn du stillst) und Atemtechniken lernst, kannst du dich schneller auf deinen Körper einstellen und so viel Vergnügen haben wie nie zuvor.