Die Mutterschaft bringt eine Reihe von Herausforderungen und Fragen mit sich, vor allem für stillende Mütter während des heiligen Monats Ramadan. Eine weit verbreitete Frage ist, ob das Fasten die Qualität der Muttermilch und das Wachstum des Babys negativ beeinflusst. Mit den neuesten Forschungsergebnissen und praktischen Tipps ausgestattet, wollen wir uns diesem Thema widmen, um dich mit Wissen und Zuversicht zu versorgen.
Die wichtige Rolle der Muttermilch verstehen
Muttermilch ist ein Wunderwerk der Natur, das die Entwicklung, das Wachstum und das Immunsystem deines Babys perfekt unterstützt. Aber kann das Fasten im Ramadan die Zusammensetzung der Muttermilch beeinflussen?
Was sagt die Forschung? Aktuelle Studien über Fasten und Muttermilch
Eine in „Breastfeed Medicine“ veröffentlichte Studie von Başıbüyük M, Aktaç Ş und Kollegen (2023) umfasste 21 fastende und 27 nicht fastende Mütter während des Ramadan. Die Studie ergab keinen signifikanten Unterschied im Nährstoffgehalt der Muttermilch oder in der Gewichtszunahme der Babys, unabhängig vom Fasten. Das deutet darauf hin, dass kurzzeitiges Fasten die Nährstoffqualität der Muttermilch oder das Wachstum des Babys nicht beeinträchtigt.
- Eine weitere überzeugende Studie aus dem „European Journal of Clinical Nutrition“ von Leiper, J., Molla, A., and Molla, A. (2003) untersuchte die gesundheitlichen Auswirkungen einer Flüssigkeitsrestriktion während des Ramadan-Fastens. Sie stellten erhebliche Stoffwechselveränderungen fest, aber keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen des Fastens, einschließlich keiner eindeutigen Hinweise auf eine chronische Dehydrierung während des Ramadans. Obwohl Dehydrierung und eine verminderte Medikamenteneinnahme festgestellt wurden, wurden keine direkten negativen Auswirkungen auf die Gesundheit aufgrund von Veränderungen im Wasserhaushalt während des Fastens beobachtet.
Wichtigste Erkenntnisse für fastende Mütter
- Nährstoffzufuhr und Zusammensetzung der Muttermilch: Überraschenderweise wurde in der Studie kein signifikanter Unterschied im Energie-, Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettgehalt der Muttermilch von fastenden und nicht fastenden Müttern festgestellt. Das deutet darauf hin, dass kurzfristiges religiöses Fasten die Nährstoffqualität der Muttermilch nicht beeinträchtigt.
Gewichtszunahme bei Säuglingen: Ebenso wichtig ist, dass die Säuglinge von fastenden und nicht fastenden Müttern während des Ramadans in ähnlichem Maße an Gewicht zunahmen, was darauf hindeutet, dass die Milch der fastenden Mütter weiterhin ein gesundes Wachstum unterstützt.
- Ernährung der Mütter: Interessanterweise war die Gesamtnährstoffzufuhr zwischen fastenden und nicht fastenden Müttern zwar ähnlich, aber fastende Mütter hatten eine etwas höhere Zufuhr von Lipiden, Natrium, Chlorid, Jod und Omega-3-Fettsäuren.
Was bedeutet das für dich? Praktische Ratschläge für stillende Mütter
In Anlehnung an die Empfehlungen der Australian Breastfeeding Association, hier sind einige praktische Tipps für stillende Mütter, die sich für das Fasten im Ramadan entscheiden:
- Wasseraufnahme ist wichtig: Erhöhe deine Flüssigkeitsaufnahme in den zwei Tagen vor dem Fasten, um gut hydriert zu starten. Trinke auch außerhalb der Fastenzeit mehr, vor allem über Nacht, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten.
- Priorisiere die Ernährung: Achte darauf, dass deine Mahlzeit vor dem Morgengrauen nährstoffreich ist und sowohl deine als auch die Bedürfnisse deines Babys erfüllt.
- Passe deinen Tagesablauf an: Versuche, deine Aktivitäten zu reduzieren und dich kühl zu halten, um Energie zu sparen und das Risiko einer Dehydrierung während der Fastentage zu minimieren.
- Beobachte dein Baby: Stille wie gewohnt weiter. Es kann sein, dass dein Baby in den nächsten ein oder zwei Tagen häufiger stillt. Überprüfe seine Windeln, um sicherzustellen, dass es weiterhin gut hydriert ist.
- Besprich dich mit deinem Arzt: Gesunde Mütter kommen in der Regel gut mit dem Kurzzeitfasten zurecht, aber es ist ratsam, vor dem Start den Rat deines Arztes einzuholen.
Informierte Entscheidungen treffen
Auch wenn der Koran schwangere und stillende Mütter vom Fasten befreit, um die Gesundheit ihrer Babys zu schützen, ist die Entscheidung, während des Ramadans zu fasten und gleichzeitig zu stillen, eine persönliche Entscheidung und sollte mit umfassendem Wissen und medizinischem Rat getroffen werden. Die Studien, die wir besprochen haben, geben die Gewissheit, dass Fasten bei richtiger Sorgfalt und Vorbereitung keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Muttermilch oder das Wohlbefinden deines Babys hat.
Fazit: Du hast die Wahl
Wenn du dich auf die wunderbare Reise der Mutterschaft und den spirituellen Weg des Ramadan begibst, solltest du wissen, dass die Wissenschaft und der Glaube dir dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Und als Postpartum-Expertin ist es mein Ziel, dich auf dieser wunderbaren Reise zu unterstützen und zu stärken. Die Forschungsergebnisse von Başıbüyük und Kollegen, sowie die Erkenntnisse von Leiper, J., Molla, A., und der Australian Breastfeeding Association bieten stillenden Müttern, die das Fasten im Ramadan in Erwägung ziehen, Orientierung und Sicherheit.
Denke daran, dass die Erfahrungen jeder Mutter einzigartig sind. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um das Fasten auf deine Bedürfnisse und die deines Babys abzustimmen. Auf einen Ramadan voller Frieden, Gesundheit und nährender Bindungen zwischen dir und deinem Kind!
Vereinbare deine kostenlose Beratung HIER
